Zehntausende feiern Gay-Parade in Tel Aviv mit Video

14. Juni 2011

Schrill, bunt und voller Offenheit – so haben sich Zehntausende Schwule und Lesben zur internationalen Gay-Parade in Tel Aviv gezeigt. Bei strahlendem Sonnenschein zogen sie durch die Stadt am Meer, die im Gegensatz zur israelischen Hauptstadt Jerusalem sehr liberal ist….
Tagesschau


Muslimische Führer fordern Todesstrafe für Schwule

14. Juni 2011

Homosexuelle verdienen nach Ansicht muslimischer Führer in Kenia den Tod. Zudem riefen die Geistlichen dazu auf, Firmen von Schwulen zu boykottieren. Eine ähnliche Initiative gab es im vergangenen Jahr in Uganda – sie sorgte international für Empörung.

Nairobi – Wer schwul ist, soll sterben: Muslimische Führer in Kenia haben die Todesstrafe für Homosexuelle verlangt. „Der Tod ist die einzige vom Islam vorgesehene Strafe für diese Menschen“, zitierte die Zeitung „Daily Nation“ Scheich Mohammed Khalifa vom Rat der Imame und Prediger in Kenia. „Wir fordern die Kenianer auf, Unternehmen und Geschäfte zu boykottieren und sie offen zu diskriminieren, um das abartige Treiben zu stoppen.“

Homosexuelle sollten von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden, sagte der Scheich weiter. Sollte die Regierung den Geistlichen nicht erlauben, das islamische Recht Scharia gegen Homosexuelle anzuwenden, solle sie die Einführung der Todesstrafe oder lebenslanger Haft erwägen.

Spiegel


Warum ist der Islam ein Problem? Lesetipp

5. Juni 2011

Ein Erklärungsversuch…

Wir brauchen uns nichts vorzumachen oder den Versuch unternehmen das Kernproblem rhetorisch zu kaschieren. Die so genannte „Migrantengruppe mit Integrationsproblemen“ sind in Deutschland mehrheitlich Menschen, die aus der Türkei oder arabische Länder stammen. In Frankreich sind es die Nordafrikaner, in Großbritannien Pakistaner und Inder. Wir können also mit ruhigem Gewissen die nationale Herkunft als Konfliktpotenzial ausschließen. Das verbindende Element zwischen diesen Gruppen ist ohne jeden Zweifel der islamische Hintergrund.

Leider wagen wir es noch nicht – zumindest offiziell – dieses Problem bzw. diesen Zusammenhang offen anzusprechen. Eine Diskussion über die Rolle des Islams ist aus diversen Gründen politisch nicht erwünscht. Hierbei spielt nicht nur die Rücksichtnahme in der Außenpolitik eine Rolle.

Es gibt natürlich einige hilflose Erklärungsversuche wie zum Beispiel: „Nein, nicht der Islam ist ein Problem, sondern die Unterschicht ist ein Problem“. Übrigens, dieses Argument ist sehr beliebt in den Kreisen der türkisch-islamische Community.

Man meint damit „diese Menschen haben eine niedriges Bildungsniveau und daraus resultieren die Probleme“. Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so ganz sicher. Wir haben hier auch Menschen aus Italien, Polen, Griechenland oder Portugal, die (teilweise) nicht gerade zu Bildungselite gehören. Haben wir mit diesen Menschen die gleichen Probleme? Gewiss nicht. Stellen Sie sich mal vor, jeder Mensch in Europa der aus einer bildungsfernen Schicht stammt würde ähnliche Probleme verursachen. Unsere Gesellschaft wäre drei Tage später am Ende. Die Erscheinungsformen der Islamproblematik sind auch bei Mittel- und Oberschichten, ja sogar bei den sogenannten Akademikern der muslimischen Migranten anzutreffen. (Siehe Stern-Artikel „Ungebildet – und dennoch integriert“)

Was sind das also für Probleme die das Zusammenleben mit Muslimen so schwer machen? Man kann hier seitenlang die Erscheinungsformen auflisten. Wir können aber auch die Probleme mit Muslimen in ein paar wenige Hauptgruppen aufteilen. Zum einen unsere alltäglichen Probleme vor Ort: Kopftuch, Burka, aggressive Jugendliche, bildungsfernes Leben, Kriminalität, Frauenfeindlichkeit, Intoleranz, antidemokratische Haltung usw. Diese bezeichnen wir dann (fälschlicher Weise), ganz allgemein als “Integrationsprobleme”. Sind das wirklich migrationbedingte Probleme? Ganz sicher? Ich hege hier ganz starke Zweifel.

Wie kommt es dann, dass die islamisch geprägten Kreise, mit genau den gleichen Problemen auch in ihre jeweiligen Heimatländer in Erscheinung treten? Die Türkei ist ein gutes Beispiel dafür. Aggressiv-nationalistische Jugendliche, antidemokratische Gesinnung in weiten Teilen der Bevölkerung, Ehrenmorde, Frauenfeindlichkeit, Überfälle auf Kunstgalerien, Überfälle auf Lokale mit Alkoholausschank und Hetze gegen nicht-muslimische Minderheiten. Man braucht doch nur die Tageszeitungen aus der Türkei zu lesen und der gesunde Menschenverstand sagt: wenn die gleichen Probleme hier sowie in dem jeweiligen Herkunftsland auftreten, können sie nicht „migrationsbedingt“ sein. Oder will irgendjemand das Gegenteil behaupten?

Hinzu kommt die Tatsache das wir auch auf globaler Ebene Schwierigkeiten mit islamischen Ländern haben: Kriege, Rückständigkeit, Terror, Missachtung der Menschenrechte und, und, und … Diese Probleme treten nicht nur in den ärmeren Ländern der islamischen Welt, sondern genauso in den schwerreichen Ländern auf.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden Problemfelder?
Wenn ja, welche und vor allem warum?

Einige von euch werden hier mit Recht protestieren und sagen „die Mehrheit der Muslime in Deutschland und auf der Welt sind rechtschaffende, anständige Menschen“. Es stimmt. Doch diese Feststellung macht die Problematik nur umso brisanter. Wie kann es denn bitte sein, dass eine angeblich so kleine, verschwindende Minderheit so viele Probleme verursachen kann? Sind diese wirklich alle auf eine kleine Minderheit zurückzuführen? Warum wirken die vielen rechtschaffenden Muslime wie gelähmt gegenüber der aggressiven Intoleranz oder dulden sie etwa menschenverachtende Rückständigkeit? Warum können oder wollen sie nichts dagegen unternehmen?
Wie gesagt, sie sind ja nur Erscheinungsformen und nicht die Ursachen. Wir müssen aber die Ursachen und das Ausmaß der Problematik verstehen, um jetzt und heute, im Interesse der künftigen Generationen (mit oder ohne Migrationshintergrund), sofort Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen einzuleiten. Da hilft uns keine sinnentleerte „political correctness“, keine kleinkarierten Gruppeninteressen oder parteipolitische Rücksichtnahmen. Wenn die Demokraten nicht im Stande sind diese tickende Zeitbombe rechtzeitig zu entschärfen, so werden bald einige faschistoide Volkstribune (egal von welche Seite) in der politische Führung der Gesellschaft mitreden und aus der Unwissenheit und Angst der Menschen, Hass schüren. Wir haben uns viel zu viel Zeit gelassen.

Nein, wir reden hier nicht über den politischen Islam. Auch nicht über islamisch motivierte radikale Vorstellungen. Gemeint ist hier der alltäglich „praktizierte“ Islam und der daraus resultierende kulturelle Hintergrund. Denn nur dieser Islam hat mit diesem Thema etwas zu tun. Natürlich gibt es Schnittstellen zum radikalisierten bzw. politisierten Islam, das wäre aber momentan nicht mein Thema.

Es ist für uns alle (auch für Muslime) ein großes Dilemma. Auf der einen Seite: ganz normale, liebenswürdige, anständige Menschen. Auf der anderen Seite: egal wo diese Menschen als Großgruppe (als Minderheit, Volk, Nation usw.) leben, gibt es diese furchtbaren, kriegslüsternen, menschenverachtenden Erscheinungen.

Wie also kann man dieses Paradox erklären? Woher und wie kommt das?
Ich will versuchen es zu erklären…

Jedoch muss ich hierfür eine etwas andere Sichtweise ins Spiel bringen …
Kennen Sie irgendeine wichtige Erfindung oder Entdeckung aus den letzten 1000 Jahren (mit oder ohne Nebenwirkungen), die aus einem islamischen Land stammt? Kompass, Dampfmaschine, Computer, Buchdruck, Penicillin, Radio, Fernsehen, Verbrennungsmotor, Internet, Nanotechnik, – von mir aus – Kernspaltung? Nein? Keine Angst, es handelt sich hier bei Ihnen nicht um eine Bildungslücke. Es gibt nämlich keine. Alle Errungenschaften wurden entweder vor diese Zeit erfunden oder wurden einfach von Anderen übernommen.

Sind Sie überrascht? Oder einfach nie darüber Gedanken gemacht? Vielleicht fragen Sie sich ja: „was hat denn bitte diese Tatsache mit unserem Thema zu tun?“ An dieser Stelle will ich Ihnen schon mal so viel verraten: „enorm viel.“
Jetzt wird es ein wenig problematisch, denn wie wollen wir diese Phänomen erklären? Wir versuchen es, in dem wir gängige bzw. in Frage kommende Argumente untersuchen:

Erster Versuch: „Alle Muslime sind faul und doof.“
Nicht nur der gesunde Menschenverstand sondern auch unsere Alltagsbeobachtungen, jeder Historiker, jeder Soziologe wird uns sofort von Gegenteil überzeugen. Rassistischer Schwachsinn! Abgehakt!

Zweiter Versuch: „Muslime sind arm und können sich die notwendige Bildung
nicht leisten.“
Auch das stimmt nicht. Der islamisch beherrschte Teil der Welt war jahrhundertelang reicher als alle anderen auf dieser Welt. Und heute ist es teilweise – dank der Petromilliarden – immer noch so. Sie können sich teuerste Bildung leisten und Generationen von Muslimen haben an Elite-Universitären der westlichen Welt studiert und tun es noch immer. Abgehakt!

Dritter Versuch: „Sie leiden immer noch unter den Spätfolgen des Imperialismus.“
Haut leider auch nicht hin. Der Imperialismus der Moderne ist eine relativ neue Erscheinung der Geschichte. Was vorher war? Vorher gab es eine längere Zeitperiode in der die Muslime, und nicht die jetzigen europäischen Staaten, die imperialen Machthaber waren. Und wieder einmal: abgehakt!

Vierter Versuch: „Die klimatische Bedingungen stehen dem im Wege.“
Das ist eins der schwachsinnigsten Argumente das ich je gehört habe und nichtsdestotrotz eines, dass ich immer wieder höre. Es gibt nämlich auch muslimisch beherrschte Gebiete mit sehr günstigem Klima. Außerdem sind Muslime bereits seit 1453 (permanent und) bis heute auch in Europa. Haken dran!

Fehlt vielleicht noch irgendein anderes Argument? Ja, natürlich.

Fünfter Versuch: „Muslime brauchen nichts Neues zu erfinden oder entdecken, da alles was die Menschheit braucht, bereits im Koran steht.“
Wenn Sie jetzt denken, das habe ich mir gerade als satirische Einlage ausgedacht, muss ich Ihnen leider mitteilen, dass Sie sich täuschen. Das ist einer der häufigsten Argumente in islamischen Ländern. In diesem Fall müssen wir davon ausgehen, das alle Muslime, sogar die islamischen Gelehrten richtige Nullen im Koran lesen sind. Sie lesen, aber verstehen nicht. Na dann…

Und jetzt? Sie denken bestimmt, „es kann doch nicht sein, dass ein so großer und wichtiger Teil der Menschheit einfach 1000 Jahre lang vor sich hindämmert.“
Ich würde gerne eine zweite Frage stellen, um meine spätere Antwort ein wenig zu veranschaulichen.

Kennen Sie eine bahnbrechende Erfindung aus einem christlichen Land, aus der Zeit zwischen dem 5. und 14. Jahrhundert (was man allgemein als Mittelalter bezeichnet)? Nein? Auch richtig. Es gibt nämlich auch hier keine. Übrigens, diese „seltsame“ geschichtliche Parallele wird uns immer verfolgen.

Religionen als Gesellschaftsmodell
Monotheistische Religionen sind aus näherer Betrachtung nichts anderes als eine Idee von einer Gesellschaft, entworfen um das alte System zu stürzen. Wie jede andere Idee oder Entwurf durchleben sie bestimmte Zyklen. Sie kommen auf die Welt, erleben eine revolutionäre Phase, begeistern die Massen, erobern die Macht und erklären sich irgendwann selbst zur Staats- und Gesellschaftsform. Und genau in diesem Moment beginnt die Starre. Die Religion als Staatsgerüst geht eine Symbiose mit Mächtigen ein. Von nun an ist jede Kritik an der Religion, eine Kritik an den Herrschern und natürlich umgekehrt.

Jetzt wird das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft (im Sinne der Menschenmasse) immer problematischer. Denn dieses Gesellschaftsmodell ist zur Gunsten der Gesellschaft zementiert. Individualität hat kaum Platz in diesen Strukturen. Sie wird erstickt und jeder Fortschritts- und Erneuerungsimpuls, welcher nur durch ein freies und gestärktes Individuum hervorgebracht werden kann, wird gezielt unterdrückt. Einer der wichtigsten Teile des individuellen Leistungsspektrums ist eben dieser Erfinder- bzw. Erneuerergeist. Wenn in einer Gesellschaft Individualität massiv unterdrückt wird, dabei ist es vollkommen egal ob diese Unterdrückung durch Gewalt oder durch Überzeugung bzw. durch den freien Willen geschieht, wird es keine Geistesfunken geben. Ich möchte anhand dieses einfachen Beispiels sagen, dass der Maßstab für die Entwicklung einer Gesellschaft, nur im Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft gefunden werden kann. Dieses Verhältnis könnte man auch „Emanzipationsgrad des Individuums gegenüber Gesellschaft“ nennen. Daher auch 1000 Jahre Stille. Keine Erfindungen, keine Erneuerungen, keine Entdeckungen.

Doch die Zeiten ändern sich und werfen wieder neue existenzielle Fragen auf. Die Religion bzw. das Gesellschaftssystem ist nicht im Stande neue Antworten zu geben bzw. neue Erkenntnisse zu erklären, kann nur an das Althergebrachte festhalten und versucht sogar aus dem Elend der Massen, politisches Kapital zu schlagen. Dies gelingt eine Zeitlang mit Sprüchen wie „Wir leben nicht genug christlich beziehungsweise nicht genug islamisch, daher werden wir von Gott bestraft.“ Die Gesellschaft wird einige Zeit noch religiöser, versucht noch gottgefälliger zu leben und vor allem im Sinne des herrschenden Systems zu handeln. Die Religion wird radikaler.

Nach dem Motto „Nur gemeinsame Feinde halten uns zusammen“ werden auch Feinde schnell ausfindig gemacht. Mal die Muslime in Jerusalem, die durch die Kreuzzüge (Deus lo vult – Gott will es) vernichtet werden müssen, damit die Christenheit erlöst werden kann. Dann Dar al-Harb (Haus des Krieges) bzw. der Westen muss zerstört werden damit die Menschheit, Frieden und Wohlstand durch Dar al-Islam (Haus des Islams) genießen kann. Wir wissen aus der Geschichte, dass diese Bestrebungen, immer mit einen Kollaps des alten Systems enden. Das Ende kam und kommt mit immenser Wucht und ist immer blutig. Das alte System gibt die politische Macht nicht sofort ab, sondern sichert durch Unterwerfung und Anpassung, in einer abgewandelten Form ein Überleben seiner „Traditionen“.

Das christlich-religiöse Gesellschaftssystem versuchte zwischen 1095 –1444 durch kriegerische Handlungen, die wir Kreuzzüge nennen (Muslime würden dies wahrscheinlich Dschihad nennen) ihr eigenes Überleben zu sichern. Nicht nur nach Außen, sondern auch nach Innen wird das System immer brutaler. Judenpogrome und Verfolgung von Abweichler nahmen kein Ende.

Die Politik, durch Konflikte mit gemeinsamen Feinden (Islam) das System zu stabilisieren, endete – wie wir wissen – mit einem historischen Desaster. Die türkisch-muslimische Kräfte eroberten Konstantinopel (1453). Die Handelswege nach Osten und nach Süden wurden abgeschnitten. Politisch-religiöse Autoritäten der Christenheit waren am Ende. Das System fing an zu kollabieren. In den nächsten Jahrhunderten werden unzählige Menschen – vor allem –Christen, durch Christenhand sterben.
Übrigens ging die Antike genauso zu Ende. Brachial und endlos blutig. Die Geschichtsschreiber werden diese Epoche des Niedergangs etwas verharmlosend „die Völkerwanderung“ nennen.

Es entsteht etwas Neues…
Zuerst unauffällig, mal hier und dort etwas philosophisches, etwas künstlerisches, vielleicht ein Gedicht, mal eine Übersetzung aus dem Griechischen oder Arabischen. Irgendjemand malt ein Bild, ein andere betreibt Bildhauerei. Die spätere Geschichtsschreiber werden diesen Neuanfang fälschliche Weise „Wiedergeburt (der griechischen Antike)“ also „Renaissance“ nennen. Der Begriff des Humanismus macht die Runde.

Und irgendwann im zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert begann in Europa als Folgeerscheinung der Niederlage des Christentums etwas Neues zu entstehen. Vorboten eine neue Epoche. Einige Familien bzw. Fürsten wie z.B. die Medici nutzen den Autoritätsverlust des Papsttums und das daraus entstandene Machtvakuum für ihre eigenen Zwecke und unterstützen dadurch „das Neue“.

1452 – Ein Mainzer Goldschmied, Johannes Gutenberg druckt das erste Buch (ironischer Weise eine Bibel). Neue Ideen können sich schneller verbreiten.
1453 – Konstantinopel wird von den Osmanen erobert (1453). Die Handelswege nach Osten sind abgeschnitten.
1492 – Daraufhin wird das Vorhaben von Christoph Kolumbus, Asien über den Westweg zur erreichen, finanziert und er „entdeckt“ am 2. Oktober 1492 aus Versehen Amerika.
1498 – Vesco da Gama erreicht wirklich Indien.
1509 – Kopernikus erklärt die Welt neu.
1517 – Dann „urplötzlich“ wird ein Mönch am 31. Oktober 1517 in Wittenberg, ein Stück Papier mit 95 Thesen am Hauptportal der Kirche anschlagen. Ein Donnerschlag, den wir heute „Beginn der Reformation“ nennen. Der Showdown beginnt. Alte Autoritäten werden in aller Öffentlichkeit demontiert und herausgefordert.
1524 bis 1526 – Deutsche Bauern erheben sie sich gegen das herrschende feudale System „Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?“
1600 – Giordano Bruno wird als Ketzer öffentlich verbrannt.
1618 bis 1648 Der Kampf um die politische Führung wird immer wilder (der Dreißigjährige Krieg). Ein regelrechter Weltkrieg ist entfacht.
1781 – Immanuel Kant veröffentlicht „Die Kritik der reinen Vernunft“
1789 – Die französische Revolution.

Die Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. (Immanuel Kant)

Es entsteht nie was ganz neues. Das neue ist nur eine Synthese aus Elementen der neuen Ideen und der alten Vorstellungen von Gesellschaft. Neu sind nur die entstandenen Machtverhältnisse. Das Neue ergreift die Ruder der Politik, muss sich aber lange Zeit sich mit den alten Mächten arrangieren. Diese Phase dauert Jahrhunderte. Immer wieder Kriege, immer wieder Rückschläge. Grausame Erscheinungsformen von Manchester-Kapitalismus bis Faschismus und Totalitarismus. Die Grundtendenz der folgenden Jahrhunderte blieb eine, auf Religion basierende (bzw. Gottgewollte) Machtstruktur; doch langsam, so wie die stetigen Wellen des Meeres einen Stein schleifen, so setzen sich die Kräfte der Aufklärung und des Humanismus durch und ersetzen die alte Struktur. Ich denke, dass dieser Kampf in Europa, von der Renaissance bis zum Ende des 2. Weltkrieg andauerte, bis Endgültig und zum ersten Mal in Geschichte der Menschheit, diese neue Kraft an die Macht kam. Heute noch, trauert die Religion dieser verlorengegangenen Macht hinterher und pocht auf Mitspracherecht. Doch die Geschichte lässt sich nicht umkehren.

Der Islam heute
Zurück zum Islam. Der Islam befindet sich heute genau da, wo das Christentum als Gesellschaftsordnung im 14. Jahrhundert stand. Nichts geht mehr. Weder vorwärts noch rückwärts. Die historische Niederlage ist eindeutig und sichtbar. Die islamische Welt ist in jedem machtpolitischen Bereich, dem Westen (so nenne ich der Einfachheit halber, den Geltungsbereich der Aufklärung und Demokratie) unterlegen und von ihm abhängig. Und wir können davon ausgehen, dass diese Tatsache den Herrschenden und der Bevölkerung bestens bekannt ist. Man wächst schon als Kind mit diesem Bewusstsein auf. Dieses Gefühl der Unterlegenheit und Rückständigkeit ist heute ein wesentlicher Bestandteil der islamischen Identität. Seit der Einführung der Informationstechnologien (Fernsehen und Radio) in den 70er Jahren des letzten Jahrhundert, ist in muslimischen Ländern, die Bewusstwerdung über eine Verlierer-Identität enorm verstärkt worden. Das extreme Wohlstand- und Machtgefälle wurde den muslimischen Massen schlagartig bewusst. Dann kam auch noch das Internet dazu. Die Herrscherkaste will und wollte mit kleinen Korrekturen oder ein „bisschen Freiheit“ das politische System retten. Doch was folgte, war eine islamistische Radikalisierung der Bevölkerungsteile.

Die islamischen Bevölkerungen stellen heute die nichtislamistischen Staatsautoritäten in Frage. Die religiösen Führer geben der “ungenügend gelebten Religiosität” bzw. “der Verwestlichung” die Schuld. Sie versprechen einem nicht nur das Paradies und unzählige Jungfrauen im Himmel, sondern auch ein erhabenes Gefühl des Sieges gegen die Feinde des Islams, für ein gottgefälliges Leben. Einige rufen (nicht nur gegen den Westen) mit Erfolg den Dschihad aus. Und die dortigen pseudosäkularen Machteliten klammern sich ans Militär.

Was die meisten europäischen Politiker oder andere Intellektuelle nicht begreifen ist, dass die Demütigung durch historische Verlierer Dasein ist eine wesentlicher Bestandteil der islamische Identität. Deshalb diese Wut, Aggression oder dieses hysterische Beleidigt sein gegenüber dem Westen. Die muslimischen Massen können für Ihre Desaster ja nicht, ihre eigene islamische Kultur verantwortlich machen. Um genau zu sein, dürfen sie nicht mal öffentlich darüber nachdenken. Dies würde ja einer Pleiteerklärung gleichkommen. Und deshalb muss der Grund natürlich bei den Gegnern (dem Westen) gesucht werden. Sogar vor absurdesten Verschwörungstheorien wird nicht halt gemacht; auch in pseudosäkularen Kreisen nicht. Zum Beispiel, der Vorsitzende der staatlichen Bildungskommission der Türkei (also der höchste Bildungswächter, mit etliche Doktortiteln und Professorenwürde „ausgestattet“) behauptete öffentlich, dass die Tomatensamen die aus Israel importiert werden so manipuliert sind, dass sie die „türkische Nation“ innerhalb von 20 Jahren vernichten.

Sie empfinden teilweise die Terrorakte, vor allem gegen USA, Europa und Israel, auch wenn sie sie nicht unbedingt unterstützen, als eine Art Hochgefühl. Daher wird der islamistische Terror gegen westliche Länder auch nur halbherzig verurteilt. Es geht also um die Teilidentität der Individuen. Der Mensch muss oder will sich – leider – auch gesellschaftlich definieren, will unbedingt irgendwohin gehören. Diese Identitäten sind zwar meistens Schein- oder Überbrückungsidentitäten aber reichen dennoch aus, auf irrationale Weise Partei zu ergreifen. Dies führt dann dazu, dass die Welt einfach in zwei Kategorien betrachtet werden kann, nämlich: „Wir und die Anderen“.
Man kann die gleiche Verhaltensweise auch bei den, bei uns lebenden muslimischen Migranten beobachten. Sie betrachten die Welt aus der Sicht des Islams, sogar dann, wenn sie nicht unbedingt gläubig sind. Nebenbei bemerkt, sollte man vielleicht das Thema „Identität“ als politische Aufgabe wahrnehmen.

Der Showdown beginnt erneut
Der unaufhaltsame Niedergang der islamischen Welt nahm schon seit langer Zeit seinen Lauf. Daran können auch gutgemeinte politische Aktionen nicht das Geringste ändern. Die Zeit ist gekommen und keine Kraft der Welt kann diesen Vorgang stoppen. Der Islam, als letzter Ordnungsfaktor, ein Relikt aus dem Mittelalter, wird sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, nach Innen und nach Außen währen. Der Islam als Gesellschaftssystem rüstet sich für den letzten Kampf. Kann aber die Niederlage, die aus dem eigenen inneren System stammt, nicht mehr verhindern.

Ich bin übrigens nicht der Einzige, der davon überzeugt ist (Der Untergang der islamischen Welt / Abdel Samad). Er ist ein äußerst mutiger und ehrlicher Mann. Er will retten, was zu retten ist, in der islamischen Welt. Mein Herz wünscht sich dass er erfolgreich ist, aber mein Verstand sagt mir, dass er unter Muslimen mutterseelenallein dasteht.

Wir müssen uns auf eine erneute gewaltige Umwälzung in der Menschheitsgeschichte Gefasst machen. Ich denke dabei nicht unbedingt an einen “Kampf der Kulturen” in einem nuklearen Weltkrieg. Obwohl die Gefahr (nicht nur für Israel und Indien) wirklich sehr groß ist. Es wird vermutlich ein unendlich brutales Gemetzel, hauptsächlich innerhalb der islamischen Länder geben, aber auch und untereinander.

Ich möchte versuchen einige mögliche Auswirkungen auszumalen:

Der Rest der Welt wird unmittelbar davon betroffen, nicht nur militärisch, sondern und vor allem wirtschaftlich. Globale Waren- und Geldverkehr, Informationsaustausch werden massiv beeinflusst. Eine extreme, Jahrzehnte dauernde weltweite Wirtschaftskrise wäre die Folge.
Globale humanitäre Katastrophen wie Hunger, Unterernährung, Krankheiten (nicht nur in Krisengebieten) werden viele Länder erschüttern.
Erdölquellen werden durch kriegerische Handlungen (durch eventuelle atomare bzw. chemische Verseuchung) nicht mehr brauchbar sein. Eine Verschärfung der globalen Energiekrise, die einen weltweiten (militärischen-) Kampf um fossile Energiequellen und Rohstoffe nach sich ziehen. (Wie werden sich China oder Indien verhalten?)
Die Konflikte zwischen Schiiten und Sunniten um die Vorherrschaft in Nahen-Osten werden explodieren.
Viele islamische Staaten (vor allem arabische) werden (in der jetzigen Form) aufhören zu existieren. Auch die Emirate und das Reich der Saudis werden bei diesem Trubel untergehen.
Nordafrika wird eine Zeitlang radikal-islamistisch, werden aber dann wie die anderen islamischen Staaten zusammenbrechen.
Pseudosäkulare islamische Staaten wie Ägypten werden buchstäblich zerrissen.
Überregionale humanitäre Katastrophen und militärische Auseinandersetzungen.
Die Türkei könnte als einziger Staat mit mehrheitlicher muslimischer Bevölkerung, der aber aus traditionellen Gründen der Aufklärung nahe steht und durch religiöse Distanz der Aleviten gegenüber den Sunniten, diesem Untergang entgehen. Die Türkei müsste aber dafür jetzt, durch viele demokratische Reformen die Grundlagen schaffen, um ihre Gesellschaft radikal umzubauen. Leider sieht die Realität aber momentan anders aus.
Die USA werden als globale Macht immer schwächer werden. Keine politische Ausstrahlung, kurzsichtige Weltpolitik, geringere Wirtschaftsdynamik, überholte politische Strukturen, sind hierfür die auffälligsten Indizien.
Der muslimische Teil der Bevölkerung in Europa wird dieses politische Erdbeben wie einen Resonanzkörper auch in ihre jeweilige Gesellschaft hineintragen. Wir müssen hier von einer Welle der Gewalt ausgehen.

Ja, zugegeben, es hört sich wie ein Weltkriegsszenario an aber alles andere wäre auch Schönmalerei. Doch wer weiß, birgt die Zukunft doch immer Überraschungen. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Übergang ins Aufklärungszeitalter nicht unbedingt genauso brutal und blutig sein muss wie der, in der europäischen Geschichte. Wir könnten viel dazu beitragen. Dafür ist es aber notwendig dass dieser bevorstehende historische Wandel und dessen Ausmaß sowie die Notwendigkeit uns politisch bewusst wird. Die demokratischen Gesellschaften müssen die ihnen noch verbliebene Zeit dafür nutzen, um Strategien für die Vermeidung großer Verluste an Menschenleben und Lebensgrundlagen überall auf der Welt (natürlich auch in islamischen Länder) zu entwickeln.

Mal wieder sieht es auch in diesem Fall leider nicht danach aus. Wir befassen uns lieber mit dem sinnfreien Afghanistan–Einsatz dessen erfolgreicher Abschluss, uns im besten Fall ein neues Pakistan bescheren kann oder mit kuscheligen Null-Ergebnis-Veranstaltungen wie z.B. Islamkonferenzen.

Und immer noch; und unaufhörlich tickt die Bombe…
exmuslime


"Schwulenfreie Zone" in London gefordert

19. Mai 2011

In London sind im großen Stil profisionell hergestellte Plakate mit homophoben Inhalten aufgetaucht, die unter Berufung auf den Koran die Errichtung „schwulenfreier Zonen“ fordern – die Polizei fahndet nun mit einem Foto nach einem jungen Mann aus dem islamistischen Milieu der englischen Hauptstadt.

Die Hassplakate u.a. mit einer durchgestrichenen Regenbogenfahne tauchten im Februar diesen Jahres an mindestens 70 Stellen im Osten Londons gleichzeitig auf – zumeist an Hauswänden oder in U-Bahn-Stationen geklebt. Diese Vorgehensweise sowie die offenkunsig massenhafte Herstellung der Plakate schließt einen „Einzeltäter“ aus, vielmehr spricht alles für eine organisierte Aktion.. Am Dienstag hat die Polizei ein Standbild einer Überwachungskamera veröffentlicht, das einen Mann zeigt, der in Verbindung mit den Hetz-Plakaten gesucht wird.

Zwischenzeitlich wird von islamistischen Kreisen die Verschwörungstheorie gestreut, Aktivisten der schwulen Bürgerrechtsbewegung hätten selber die Plakate aufgebracht, um „Stimmung zu machen“. Diese Erklärung kam, nachdem über die Plakatkampagne gegen Homosexuelle und dem Koranbezug auf den Plakaten berichtet wurde.

Ähnliche Vorfälle werden seit einigen Jahren auch aus deutschen Grpßstädten wie Berlin, Hamburg oder Frankfurt/Main gemeldet, wo u.a. an U-Bahnstationen in einigen Stadtteilen sogenannte „No-Gay-Areas“ proklamiert werden. Verstärkt werden im Internet auch Hassvideos und Hasslieder verbreitet, in denen Islamisten zu Gewalt gegen Juden und Homosexuelle aufrufen. Einschlägige „Prediger“ in islamistischen Staaten und auch in der arabischen Autonomiebehörde (PA) bezichtigen immer wieder Israel durch die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen „gezielt die Sünde der Homosexualität und die Verbreitung von Aids zu fördern, um die Muslime zu vernichten.“

quelle


so tolerant ist der Islam gegenüber Homosexuellen

28. April 2011

„Homosexualität gilt in der Türkei als tabu. Es ist das Schlimmste, was einem Menschen widerfahren kann und wird als schwere Sünde gewertet“, sagte Fatma Sonja Bläser. Lesbische Frauen würden in Deutschland zwangsverheiratet, teilweise mit sehr alten oder behinderten Männern. Ihre Ehe bestünde aus permanenter Vergewaltigung, quasi als Strafe und zum Kurieren zugleich. Homosexuelle Frauen würden in Deutschland zu einer Art Teufelsaustreiber oder zu einem Imam geschickt. Dort würden sie geschlagen, in den Unterleib getreten oder auch vergewaltigt. Lesbische Frauen würden von ihren Landsleuten zum Suizid aufgefordert. Bläser: „Ein Vater sagte mir, er fasse seine lesbische Tochter nicht mal an, um sie zu töten. Das solle sie selbst tun, um die Familienehre wieder herzustellen.“ Manche Familienoberhäupter gingen sogar so weit, dass sie die Mutter der Lesbierin gleich mit bestrafen, weil sie an der vermeintlichen Anomalie schuld sei.

In der Türkei ist Homosexualität trotz dieses Umgangs mit dieser Problematik kein Straftatbestand, wohl aber in anderen muslimischen Ländern, aus denen Migranten nach Deutschland kommen, führte Bläser weiter aus. So könnten gerade Einwanderer aus Afghanistan, Iran, Jemen oder Sudan mit dem offenen Umgang, den die Deutschen mit homosexuellen Mitmenschen pflegen, nicht umgehen. Diese Länder vollziehen an Homosexuellen die Todesstrafe, teilweise durch Steinigung…

quelle


Homosexuelle in der Türkei unerwünscht

21. Februar 2011

Ein Provinzgouverneur braucht eine anständige Ehefrau, sagt der türkische Premier. Homosexuelle werden somit per se ausgeschlossen.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat seinen Provinzfunktionären erklärt, was sie unbedingt brauchen, wenn sie ihre Aufgaben bewältigen wollen: Eine anständige Ehefrau. Vor 66 neu ernannten Kaymakams, also Provinzfunktionären, die dem jeweiligen Gouverneur unterstehen, sagte Erdogan laut einem Bericht der Zeitung „Hürriyet“ in Ankara: „Kaymakams müssen, gemeinsam mit ihren Ehefrauen, alle möglichen Bürger zu Hause besuchen, die Probleme haben, und diese Probleme zusammen mit den Familien lösen.“ Erdogan deutete an, dass solche Visiten für Junggesellen nicht schicklich seien. Daher müssten alle Junggesellen unter den Kaymakams dringend heiraten.

„Junggesellen unerwünscht“, titelte Hürriyet, aber Erdogans Aussagen implizieren mehr: Dass nämlich Homosexuelle nicht Kaymakam werden sollten. Das versteht sich freilich von selbst, schon aus „gesundheitlichen“ Gründen: Man will ja gesunde Staatsdiener, und Familienministerin Selma Aliye Kavaf hatte vor einem Jahr öffentlich verkündet, „Homosexualität ist eine Krankheit und muss therapiert werden“. Über die am ehesten Erfolg versprechenden Therapien äußerte sie sich nicht genauer….

welt


Jugendlicher im Iran wegen schwulem Sex zum Tode verurteilt

17. Februar 2011

Weil er Sex mit einem anderen Mann hatte, will der Iran einen Jugendlichen hinrichten. Zuvor hatte ein Gericht in der südiranischen Provinz Fars den heute 18jährigen Ehsan wegen homosexueller Handlungen zum Tode verurteilt.

Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurde Ehsan fast einen Monat lang in einem Gefängnis gefoltert, bevor er die Tat zugegeben habe. Obwohl er vor Gericht sein Geständnis widerrufen hat und auch das angebliche Opfer seine Anschuldigungen zurücknahm, wurde er von fünf Richtern schuldig gesprochen. Bis zu seiner Hinrichtung bleibt Ehsan in einem Gefängnis in der Provinzhauptstadt Schiraz.

Pride


Rechtsextreme Türken im Multikultiverein – Graue Wölfe

21. Januar 2011

Bei der Wahl zum Ausländerparlament vergangenen Herbst trat in Frankfurt eine Liste unter dem Phantasie-Namen „Multikulturelles Hilfsbereites Publikum MHP“ an. Dass diese Liste die gleiche Abkürzung wie die Mutterpartei der Grauen Wölfe in der Türkei, Milliyetçi Hareket Partisi, hat, ist kein Zufall: Nach Recherchen von hr-iNFO sind mehrere Kandidaten der Frankfurter Liste dem Verein der Grauen Wölfe in Frankfurt zuzuordnen. Ihr Mitglied im Frankfurter Ausländerparlament, Fayyaz Cetiner, war bis vor knapp über einem Jahr Vorsitzender des Vereins. Weitere Mitglieder der Liste MHP zeigen auf ihren Facebook-Seiten offen ihre Verbindung zu Organisationen der Grauen Wölfe.

Bildungsveranstaltungen für Jugendliche
Ein Interview will Cetiner nicht geben. Am Telefon sagte er, der Verein sei aufgelöst worden. Doch der Verein zog erst vor wenigen Monaten aus einem Hinterhof im Frankfurter Gallus in ein neues großzügiges Vereinsgebäude in Frankfurt-Griesheim. Es gibt eine eigene Moschee sowie Schulungs- und Versammlungsräume, in denen Bildungsveranstaltungen für Jugendliche stattfinden.

Die Frankfurter Integrations-Dezernentin Nargess Eskandari-Grünberg kennt den rechtsextremen Hintergrund der MHP. Doch solange von der Liste keine rassistische oder anti-demokratische Politik in der Kommunalen Ausländervertretung gemacht wird, hält sie sich zurück. „Ich appelliere immer, dass das kommunale Ausländerparlament nicht die Probleme aus dem Heimatland behandelt, sondern die Probleme der Menschen in Frankfurt, die kein Kommunalwahlrecht haben.“

Tabu scheint Konsens zu sein. Mitglieder anderer Listen halten sich mit öffentlicher Kritik an der MHP zurück, auch wenn sie die rassistische und anti-demokratische Gesinnung dahinter ablehnen. In der Kommunalen Ausländervertretung Frankfurts ist offenbar nicht das Private politisch, sondern das Politische privat.

Neben Frankfurt wurden Mitglieder der Grauen Wölfe auch in Wiesbaden, Wetzlar und Aßlar in Ausländerbeiräte gewählt. Erst durch Medienberichte wurde die Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Hessen auf das Thema aufmerksam. Nun wolle man prüfen, ob an den „Anschuldigungen“ etwas dran ist, sagt ihr Vorsitzender Corrado Di Benedetto auf Anfrage. „Wir haben bislang keine Anlass zur Sorge gehabt. Jetzt ist es höchste Zeit, zu schauen, ob auch in unseren Reihen diese politischen Bestrebungen existieren“, sagte Di Benedetto zu hr-iNFO. Das Thema soll auf die Tagesordnung der nächsten Vorstandssitzung kommen.

Marsch durch die Institutionen
Längst haben die rechtsextremen Grauen Wölfe in Deutschland ihren Marsch durch die Institutionen angetreten. Sie sind Mitglied in demokratischen Parteien, treten für Wahlen an und versuchen so, ein ruhiges Umfeld für ihre Vereinsarbeit zu schaffen. Hinter den verschlossenen Türen der Vereine wird weiter die Ideologie des starken Grauen Wolfs verbreitet, der den Kampf gegen die Feinde des Türkentums anführt.

Graue Wölfe fördern Parallelgesellschaft

Die Ideologie der Grauen Wölfe oder Ülkücü-(Idealisten) Bewegung basiert auf Abgrenzung und Überlegenheit der Türken gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen. Ihren Ursprung hat die Bewegung in der Phase nach dem Zerfall des osmanischen Reichs. In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden weit verbreitete rassistisch motivierte Verschwörungstheorien gegen Armenier, Kurden, Juden, Amerikaner oder Europäer vom Begründer der Bewegung, Alparslan Türkes, in eine politische Bewegung gebündelt.

Bis heute bildet der Kampf gegen die „Feinde des Türkentums“ den politischen Kern der Bewegung. Die Gegner gilt es zu besiegen, um ein groß-türkisches Reich zu schaffen, in dem alle Turk-Völker vereint leben. Durch den Zusammenbruch der Sowjetunion hat diese Großmachtphantasie wieder enorm an Ausstrahlung gewonnen, weil wieder viele türkisch-sprachige Länder eigenständig geworden sind.

Die Mutterpartei der Bewegung in der Türkei, MHP, gibt sich heute moderat und versucht den in der Türkei stark vertretenen Nationalismus für sich zu nutzen. Ihrer grundsätzlich rassistisch, anti-demokratischen Vorstellung der Überlegenheit des Türkentums gegenüber anderen Gruppen, die als Feinde stigmatisiert werden, hat sie nie abgeschworen. In Deutschland achtet ihr Ableger, die Türk Federasyon (ADÜTDF) seit längerem darauf, dass keine Gewalt oder Gesetzesverstöße von ihren Mitgliedern ausgehen.

Doch ideologisch bereitet sie weiter den Nährboden für eine demokratiefeindliche Gesinnung. „Durch ihr teilweise extrem nationalistisches Gedankengut verfolgt die ADÜTDF Bestrebungen, die sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung oder das friedliche Zusammenleben der Völker richten“, schreibt das Landesamt für Verfassungsschutz NRW als Begründung, dass es die Türk Federasyon und ihre Ortsvereine beobachtet.

Verfassungsschützern und Pädagogen bereitet die seit mehreren Jahren stark zunehmende Verbreitung der Ideologie der Grauen Wölfe unter hier lebenden türkisch-stämmigen Jugendlichen Sorge. In selbst gefertigten Hass-Videos verbreiten Jugendliche über das Internet Bilder und Phantasien von der Überlegenheit des Türkentums und werten andere Gruppen ab. „Die Videos enthalten kurden-, homosexuellen-, juden-, armenier- und USA-feindliche Aussagen sowie obszöne und beschimpfende Darstellungen. Sie hetzen gegen das friedliche Zusammenleben der verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppierungen und fördern damit auch in der Bundesrepublik Deutschland das Entstehen von Parallelgesellschaften“, schreibt der Verfassungsschutz NRW.

Populäre Musik im Stil von Rap oder Hip-Hop, Konzerte sowie Kult-Gegenstände wie Jacken oder T-Shirts mit Wolfszeichen sorgen für eine starke Verbreitung unter hier aufwachsenden Jugendlichen. Inwiefern dieser Pop-Nationalismus durch die Vereine der Grauen Wölfe aktiv gefördert wird, ist offen. Allerdings ist keine Verurteilung der gewaltverherrlichenden oder menschenverachtenden Äußerung seitens der Türk Federasyon oder ihrer Mitgliedsvereine bekannt.

Die Arbeitsteilung erinnert an die zwischen der NPD und den so genannten Kameradschaften. Die Vereinsmitglieder geben die Biedermänner, während sich die Jugendlichen durch die von den Altvorderen verbreitete Ideologie zu ihren Gewalt-Phantasien inspirieren lassen.

HR Online

Die mit den Wölfen heulen

Unter dem Radar der Integration: Jugendliche mit Migrationshintergrund zieht es in national-rassistische Organisationen

Die mit den Wölfen heulen
welt


Meldestelle gegen islamische Belästigung

18. Januar 2011


Antisemitismus und Homophobie in den Niederlanden durch Musels – früher Nazis- heute MuselEinwanderer

17. Januar 2011

In den Niederlanden wächst der Hass auf Juden und andere Minderheiten. Ein prominenter Politiker rät zur Auswanderung.

Früher wurde ich nie beschimpft“, sagt Binyomin Jacobs. ,,Aber heute fast immer.“ Vor Kurzem wurde die Synagoge in Amersfoort, wo der Oberrabbiner der Niederlande wohnt, mit roter Farbe beschmiert. Der Zaun seines Hauses wurde eingetreten. Und eines Abends hörte der 61-Jährige zu Hause plötzlich einen Knall. Es hatte ein Fenster getroffen.

Jacobs lief sofort ins Freie und wurde selbst mit Steinen beworfen. Zwei Jugendliche auf einem Mofa machten sich aus dem Staub. ,,Kurz danach wurden die Scheiben ganz eingeschmissen“, erzählt Jacobs, der einen schwarzen Hut und einen langen Bart trägt, die traditionelle Kluft orthodoxer Juden. Nun wird sein Haus von Polizeikameras beobachtet. Abends, so riet man ihm, solle er nicht mehr die Bahn nehmen.

Es gibt zahlreiche Anzeichen dafür, dass der Judenhass in Holland zunimmt. Nach Angaben des israelischen Informationszentrums Cidi in Den Haag hat sich die Zahl antisemitischer Delikte im vergangenen Jahr um 55 Prozent auf 167 erhöht. Eine hohe Dunkelziffer wird vermute.

Die Fans des Fußballklubs Feyenoord aus dem von besonders vielen Muslimen bewohnten Rotterdam etwa singen im Stadion: ,,Hamas! Hamas! Alle Juden rein ins Gas!“ Gemeint sind die Anhänger von Ajax Amsterdam, die als Provokation die israelische Fahne mit zum Spiel nehmen. In der kosmopolitischen Hauptstadt war bis vor Kurzem ein Jude Bürgermeister.

Die Ajax-Fans werden auch mal mit einem perfiden Zischen begrüßt. Es soll das Geräusch der Gaskammer darstellen. Doch Jacobs versucht es gelassen zu nehmen: ,,Der Antisemitismus hat auch positive Folgen: Viele Bürger und Politiker bieten ihre Hilfe an. Sie bringen Blumen. Oder halten Wache.“

Lody van de Kamp hat genug vom Judenhass. Der jüdische Politiker der Christdemokraten, dessen Vater Auschwitz überlebte, ging mit einer versteckten Kamera in die Amsterdamer Immigrantenviertel. Dort begrüßten viele marokkanische Einwanderer ihn spontan mit dem Hitlergruß.

Um den grassierenden Antisemitismus in der Hauptstadt zu bekämpfen, schlugen Politiker vor, sogenannte Lockjuden in muslimisch geprägten Vierteln einzusetzen – Polizeibeamte, die in orthodoxer Tracht und Schläfenlocken verkleidet Antisemiten auf der Straße aus der Reserve holen.

Fast alle Parteien widersprachen ihm, sogar sein Ziehsohn Geert Wilders, islamkritischer Anführer der Freiheitspartei PVV. Nicht die Juden, sondern die antisemitischen Marokkaner müssten emigrieren, so Wilders. Doch Bolkestein legt nach. ,,Wir schauen weg so, wie wir das früher auch gemacht haben“, mahnte er vor einigen Tagen in einer Talkshow.

Doch Lehrer berichten, es werde immer schwerer, den Holocaust im Unterricht zu thematisieren. In den Großstädten gaben bei einer Umfrage 20 Prozent der Lehrkräfte an, muslimische Schüler in ihren Klassen wollten das nicht zulassen. Einige wurden deshalb auch bedroht.

Das Klima hat sich allgemein verschärft. Das spüren verschiedene Minderheiten. Auch Schwule. Was Jeroen Bakker, 27, erlebte, wäre vor einigen Jahren in der selbsternannten Welt-Schwulenhauptstadt Amsterdam undenkbar gewesen. Als er abends am Amstel-Bahnhof ankam, wurde er von ausländisch aussehenden Männern zusammengeschlagen. Ohne Grund, nur weil er in ihren Augen schwul aussah. ,

,Ich kam mit schweren Koffern aus London, wo ich gerade drei Monate gewohnt hatte“, erzählt er. „Erst wurde ich von drei Jungs bespuckt und beschimpft. Ich habe sie gefragt, warum sie das machen. Da bekam ich einen Schlag ins Gesicht. Keiner der Umstehenden hat eingegriffen. Mit meinem Handy habe ich die Jungs dann fotografiert.“ Das Lokalfernsehen strahlte die Bilder aus. So fand man die Täter.

Dass es kein Einzelfall war, merkte der Krankenpfleger, als ihn drei Wochen später jemand aus einem Taxi heraus als „dreckigen Homo“ beschimpfte. „Früher hieß es hier: leben und leben lassen“, sagt Bakker. „Jetzt rasten die Leute viel schneller aus.“ Viele Schwule achten jetzt darauf, sich nicht mehr öffentlich zu küssen oder Arm in Arm durch Einkaufsstraßen zu flanieren. Der prominente Fotograf Erwin Olaf drohte, Amsterdam zu verlassen und nach Berlin zu ziehen.

Laut dem Verband Coc fliehen viele Schwule aus Amsterdam. 2009 waren es 370 schwulenfeindliche Delikte, darunter etwa 100 Gewalttaten in der Stadt, eine Steigerung von 25 Prozent. ,,Die freizügigen 60er- bis 80er-Jahre, die Zeit von Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll ist vorbei. Jetzt ist Konservatismus angesagt“, sagt Philip Tijsma, Sprecher vom Coc. Die Straßenkultur junger Muslime verschärfe die Probleme.
,Der Homohass wird selten mit dem Islam begründet. Eher herrscht gerade bei Marokkanern eine Machokultur, eine bestimmte Form der Männlichkeit. Sie sind verantwortlich für ein Drittel der Gewalttaten, obwohl sie nur ein Sechstel der Bevölkerung ausmachen.“ Unruhestifter Bolkestein warnte jüngst bei einer Konferenz vor Apartheid. Es könnten Inseln in Holland entstehen, wo die Scharia gelte.
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